Reboarding: Tipps für die Wiedereingliederung im Unternehmen
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Wenn Mitarbeiter:innen nach längerer Abwesenheit wieder in ihre Büros und an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, müssen Unternehmen Pläne für eine erfolgreiche Wiedereingliederung entwickeln. Sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, wie dieser Prozess im Detail aussehen wird.
In diesem Beitrag finden Sie Tipps und bewährte Verfahren, wie Sie als Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen erfolgreichen Wiedereingliederungsprozess nach längerer Krankheit oder nach der Elternzeit vorbereiten können und diesen mit den Bedürfnissen aller Beteiligten im Blick durchführen.
Was ist Reboarding?
Beim Reboarding geht es darum, eine sichere Umgebung für die Rückkehr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Büro zu schaffen. Die Wiedereingliederung muss gut geplant sein. Dabei ist besonders eine regelmäßige, ehrliche Kommunikation über die Erwartungen beider Parteien der Schlüssel zum Erfolg.
Eine gute Planung der Wiedereingliederung ist notwendig, um sicherzustellen, dass sich die Mitarbeiter:innen nach längerer Abwesenheit bei der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz wohlfühlen, ohne die Abläufe im Betrieb zu beeinträchtigen.
Für wen lohnt sich eine Wiedereingliederung?
Wenn Mitarbeiter:innen für längere Zeit krankheitsbedingt ausgefallen sind, in Elternzeit gegangen sind oder ein Sabbatical eingelegt haben, ist es sinnvoll, eine Wiedereingliederung durchzuführen. Prinzipiell lässt sich sagen, je länger ein:e Mitarbeiter:in weg war, desto umfangreicher sollte das Programm zur Wiedereingliederung sein.
Für Arbeitgeber:innen: 12 Regeln für ein erfolgreiches Reboarding-Programm
Frühzeitig beginnen
Starten Sie den Planungsprozess so früh wie möglich, idealerweise kurz nachdem Sie von der Abwesenheit Ihres Mitarbeiters oder Ihrer Mitarbeiterin erfahren haben. Dies gibt Ihnen genügend Zeit, um alle notwendigen Schritte zu planen und vorzubereiten.Transparent kommunizieren
Halten Sie während des gesamten Prozesses eine offene und klare Kommunikation mit der betroffenen Person aufrecht. Informieren Sie sie über den Plan und besprechen Sie ihre Erwartungen und Bedenken.Individualisieren
Jede:r Mitarbeiter:in und jede Situation ist einzigartig. Passen Sie den Wiedereingliederungsplan an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Person an. Dies könnte bedeuten, dass Sie spezielle Anpassungen an Arbeitsaufgaben oder Arbeitszeiten vornehmen.Gesundheitsprüfung durchführen
Stellen Sie sicher, dass Rückkehrer:innen gesundheitlich fit sind. Lassen Sie sie von einem Arzt untersuchen, wenn dies erforderlich ist, und sorgen Sie dafür, dass alle notwendigen medizinischen Informationen verfügbar sind.Arbeitsplätze anpassen
Erwägen Sie, den Arbeitsplatz entsprechend den Bedürfnissen der betroffenen Person anzupassen. Dies kann ergonomische Anpassungen oder den Zugang zu Hilfsmitteln und Unterstützungsdiensten umfassen.Schulungen und Weiterbildungen anbieten
Bieten Sie Schulung und Weiterbildung an, um sicherzustellen, dass Rückkehrer:innen über die aktuell erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse der Position verfügen.Rückkehr schrittweise durchführen
Planen Sie die Rückkehr schrittweise. Beginnen Sie möglicherweise mit reduzierten Arbeitsstunden oder einer weniger anspruchsvollen Aufgabe und erhöhen Sie die Anforderungen allmählich. Bei einer Wiedereingliederung nach Krankheit kann es sich lohnen, nach dem Hamburger Modell (stufenweise Wiedereingliederung) zu verfahren.Unterstützung planen
Stellen Sie sicher, dass ein Zugang zu Unterstützungssystemen besteht, wie z. B. Betriebsärzte, Personalabteilung und EAPs (Employee Assistance Programs), falls zusätzliche Unterstützung benötigt wird.Feedback einholen und überprüfen
Halten Sie regelmäßige Feedback-Gespräche ab, um den Fortschritt der Rückkehrer:innen zu bewerten und sicherzustellen, dass der Wiedereingliederungsplan erfolgreich verläuft. Passen Sie den Plan bei Bedarf an.Rechtliche Anforderungen beachten
Beachten Sie die gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen bezüglich des Wiedereingliederungsprozesses in Ihrer Region, um rechtliche Probleme zu vermeiden.Geduld und Empathie zeigen
Zeigen Sie Geduld und Empathie gegenüber den Rückkehrer:innen. Der Wiedereingliederungsprozess kann emotional belastend sein, und Unterstützung und Verständnis seitens des Arbeitgebers sind wichtig.Datenschutz einhalten
Achten Sie darauf, dass Sie die Datenschutzbestimmungen einhalten und vertrauliche medizinische Informationen der betroffenen Person angemessen behandeln.Für Arbeitnehmer:innen: 12 Tipps, damit Ihnen der Wiedereinstieg in den Job gelingt
Kommunizieren Sie offen
Halten Sie einen offenen Kommunikationskanal mit Ihrem Arbeitgeber, Ihrem Vorgesetzten und Ihrem Team aufrecht. Teilen Sie Ihre Bedenken, Bedürfnisse und Fortschritte, um eine reibungslose Wiedereingliederung zu ermöglichen.Setzen Sie sich mit dem Wiedereingliederungsplan auseinander
Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Wiedereingliederungsplan vollständig verstehen. Klären Sie alle Fragen oder Unsicherheiten mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung.Nehmen Sie sich Zeit
Drängen Sie sich nicht dazu, zu schnell zu viel zu tun. Ihre Wiedereingliederung sollte schrittweise erfolgen, um sicherzustellen, dass Sie sich an die Arbeitsanforderungen und den Rhythmus gewöhnen können.Passen Sie Ihren Arbeitsplatz an
Wenn Sie spezielle Anforderungen oder Anpassungen am Arbeitsplatz haben, sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten darüber. Dies könnte ergonomische Anpassungen, flexible Arbeitszeiten oder spezielle Hilfsmittel umfassen.Sorgen Sie gut für sich
Achten Sie auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Nehmen Sie sich Pausen, essen Sie gesund, schlafen Sie ausreichend und nutzen Sie gegebenenfalls Ressourcen wie Employee Assistance Programs (EAPs).Setzen Sie realistische Ziele
Setzen Sie sich realistische Ziele und Erwartungen für sich selbst. Vermeiden Sie es, sich zu überfordern, und feiern Sie kleine Erfolge auf dem Weg.Bitten Sie um Hilfe
Zögern Sie nicht, Unterstützung von Kolleg:innen oder Ihrem Vorgesetzten zu erbitten, wenn Sie sie benötigen. Ein gutes Team wird Verständnis und Hilfe bietenPflegen Sie Ihre sozialen Kontakte
Bleiben Sie mit Ihren Kolleg:innen in Kontakt und versuchen Sie, wieder in das soziale Gefüge des Arbeitsplatzes einzusteigen. Dies trägt zur Verbesserung des Arbeitsklimas und Ihres Wohlbefindens bei.Seien Sie offen für berufliche Weiterentwicklung
Wenn Sie während Ihrer Abwesenheit berufliche Entwicklungen verpasst haben, bitten Sie um Schulungen oder Weiterbildung, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.Bleiben Sie geduldig und flexibel
Akzeptieren Sie, dass die Wiedereingliederung Zeit braucht, und seien Sie geduldig mit sich selbst. Veränderungen können herausfordernd sein, aber mit der Zeit werden Sie sich wieder eingewöhnen.Üben Sie Selbstreflexion
Nutzen Sie die Gelegenheit, um über Ihre beruflichen Ziele und Prioritäten nachzudenken. Möglicherweise möchten Sie Änderungen in Ihrer Arbeitsweise oder Ihrem Arbeitsumfeld vornehmen.Informieren Sie sich über Ihre Rechte
Machen Sie sich mit den arbeitsrechtlichen Bestimmungen und Vorschriften vertraut, die für Ihren Wiedereinstieg gelten, und stellen Sie sicher, dass Ihre Rechte respektiert werden.Fazit
Das Reboarding ist eine großartige Möglichkeit für Arbeitgeber:innen, die Mitarbeiter:innen für die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu begeistern und ihnen die Angst zu nehmen. Wenn beide Parteien dieselben Ziele verfolgen, offen kommunizieren und an einem Strang ziehen, gelingt die Wiedereingliederung ganz sicher. Richten Sie klare Kommunikationskanäle ein, beginnen Sie früh genug mit der Planung und stellen Sie die nötige Hilfe zur Verfügung. Versetzen Sie sich als Unternehmen in die Lage Ihrer Mitarbeiter:innen und nehmen Sie sie an die Hand, wenn sie nach längerer Abwesenheit zurückkehren.
Mit unseren Tipps können Sie Ihre Mitarbeiter:innen erfolgreich ins Arbeitsleben integrieren. In unseren Beiträgen zum Teambuilding , Resilienz und Work-Life-Balance finden Sie viele weitere Infos und Tipps, mit denen Sie als Arbeitgeber:in oder Arbeitnehmer:in in Zukunft noch besser arbeiten.
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