Geändert am : 26.05.2025 11:40
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Sind Luftreiniger in Büros sinnvoll?

Die Risiken durch luftübertragene Bakterien und Viren sind nicht neu, haben jedoch seit Covid-19 verstärkt Aufmerksamkeit erhalten. Zusätzlich warnen Expertinnen und Experten vor der steigenden Feinstaubbelastung. Besonders in geschlossenen Räumen wie Büros, wo wir viel Zeit verbringen, kann eine langfristige Belastung gesundheitsschädlich sein.

Geräte wie Luftreiniger können diese Risiken minimieren und für ein gesteigertes Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiterschaft sorgen. Erfahren Sie, wie Luftreiniger die Gesundheit schützen und worauf Sie bei der Auswahl eines geeigneten Luftreinigers achten sollten.


Warum sind Luftreiniger in Büros sinnvoll?


Die Luft, die wir atmen, beeinflusst unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden maßgeblich. Dementsprechend hat die Luftqualität des Büros, in dem Ihre Mitarbeiterschaft jeden Tag stundenlang arbeitet, großen Einfluss. Luftreiniger reduzieren Belastungen aus der Luft und sorgen für eine hohe Luftqualität. So entfernen sie:

  • Pollen, Schimmelsporen und Hausstaub, was besonders wichtig für Personen ist, die unter Allergien und Asthma leiden.
  • Bakterien und Viren, was Krankheitsfälle besonders in der Erkältungszeit reduziert.
  • Tierhaare und -schuppen bei Haustieren.
  • Feinstaub, der besonders in großen Städten mit hoher Emissionsrate auftritt.
  • Schlechte Gerüche und Zigarettenrauch.

Der Einsatz von Luftreinigern ist besonders sinnvoll, wenn Sie Personen mit Asthma oder Allergien beschäftigen. Somit können Sie Symptome mindern. Zudem eignen sich Luftreiniger, wenn sich Ihre Büroräume im Stadtkern oder in Industriegebieten befinden. Hier übersteigt die Feinstaubbelastung oftmals geltende Luftqualitätsnormen.

Darüber hinaus bieten Luftreiniger Vorteile für Ihre Büroräumlichkeiten:

  • Gesteigertes Wohlbefinden bei der Mitarbeiterschaft
  • Höhere Konzentration und Produktivität
  • Reduzierung von Erkrankungen

Luftreiniger und Luftentfeuchter: Genauso wichtig wie saubere Luft ist eine gesunde Luftfeuchtigkeit. In Büroräumen ist die Gefahr für trockene Luft hoch, im Winter wiederum kann eine zu hohe Luftfeuchte Schimmel und Atemwegserkrankungen fördern. Luftentfeuchter sorgen für die empfohlene Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Sinnvoll können Kombigeräte sein – also Geräte, die sowohl die Luft reinigen als auch die Feuchtigkeit regulieren.


Arten von Luftreinigern


Luftreiniger variieren in Leistung und Größe, sodass Sie für jede Bürogröße und jeden Bedarf das passende Gerät finden können. Achten Sie bei der Auswahl auf die Funktionsweise und die technischen Daten des Geräts. Wenn Sie einen Luftwäscher oder Ionisator in Betracht ziehen, sollten Sie spezifische Einsatzmöglichkeiten und potenzielle Risiken kennen, insbesondere bei Ionisatoren.


Luftreiniger mit HEPA-Filtern


Luftreiniger mit HEPA-Filtern sind eine effektive Lösung, um Schadstoffe und Partikel wie Pollen, Schimmel und Staub zu entfernen. Sie bestehen aus einem Ventilator, der die Luft umwälzt, sowie Maschen, an denen die Luftpartikel haften bleiben.


Luftwäscher


Luftwäscher filtern grobe Partikel aus der Luft, zeigen bei Feinstaub allerdings weniger Effekt. Ihr Vorteil allerdings: Sie befeuchten gleichzeitig die Luft. Damit eignen sie sich besonders für Personen mit Asthma und für Büroräume im Winter, da sie die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen erhöhen. Sie können Luftwäscher als unterstützende Maßnahme für ein optimales Klima im Büro einsetzen.

Auch Luftwäscher nutzen einen Ventilator. Zudem bestehen sie aus wasserbenetzten, sich drehenden Scheiben, an denen die angesaugten Schmutzpartikel haften bleiben. Kleinere Partikel bleiben hier, im Vergleich zum Luftreiniger mit HEPA-Filter, nicht kleben – allerdings gibt es Luftwäscher mit zusätzlichen HEPA-Filtern zu kaufen.


Ionisatoren


Ionisatoren erzeugen, wie der Name verrät, negativ geladene Ionen, welche Schadstoffe mit positiver Ladung aus der Luft anziehen und binden. Anschließend bleiben sie auf der Metallplatte im Gerät haften. Somit zählen Ionisatoren zu den chemischen Luftreinigern und sind oft handlicher und günstiger zu erstehen als Luftreiniger oder Luftwäscher.

Allerdings sind Ionisatoren mit Vorsicht zu genießen. Einerseits entsteht schädliches Ozon, wenn auch in geringen Mengen. Nutzen Sie den Ionisator jedoch falsch, kann erhöhter Ausstoß von Ozon zu Kopfschmerzen und gereizten Schleimhäuten führen. Für Personen mit Allergien und Asthma sowie Raucherinnen und Raucher eignen sich daher eher Luftreiniger und Luftwäscher.


Übersicht der Arten von Luftreinigern


Art des Luftreinigers: Vorteile: Nachteile: Geeignet für:
Luftreiniger mit HEPA-Filtern - Ideal bei Staub, Schadstoffen, Pollen und Schimmel - Filter muss regelmäßig gewechselt werden - Menschen mit Allergien
- Bietet zudem Schutz vor Bakterien und Viren - Je nach Modell hohe Lautstärke oder hoher Energieverbrauch
- Ab Klasse H13 sehr effektiv
Luftwäscher - Filtern grobe Partikel aus der Luft - Eignen sich nicht zur Filterung feiner Partikel oder Schadstoffen - Menschen mit Asthma
- Befeuchten die Luft zusätzlich - Können allerdings mit HEPA-Filtern ausgestattet werden, um feinere Partikel zu filtern - Büroräume in Wintern, in denen durch Heizen trockene Luft herrscht
Ionisatoren - Sind oft wesentlich kleiner als Luftreiniger und Luftwäscher - Durch Nutzung entsteht schädliches Ozon - Personen, die nur hin und wieder die Luft reinigen möchten
- Im Schnitt günstiger - Falsch eingestellt, kann das entstehende Ozon Kopfschmerzen und Reizungen verursachen - Nutzerinnen und Nutzer sollten sich unbedingt mit dem Gerät auskennen


Sind Luftreiniger bei Schimmel sinnvoll?


Bei Schimmelbildung können Luftreiniger im Büro hilfreich sein. Ein leistungsstarker Luftreiniger kann über 99 Prozent der Schimmelsporen aus der Luft filtern. Jedoch sollten Sie den Luftreiniger lediglich ergänzend nutzen, im Fokus sollte die Schimmelbeseitigung stehen. Dazu sollten sie Folgendes tun:

  • Schimmel entfernen: Schimmelbefall ist oft sichtbar. Verwenden Sie spezielles Reinigungsmittel, um die betroffene Stelle von Schimmel zu befreien. Bei umfassendem Befall sollten sie Fachpersonal hinzuziehen.
  • Ursachen bekämpfen: Oftmals bildet sich Schimmel an Stellen, an denen die Luft nicht ausreichend zirkuliert (beispielsweise hinter Schränken, die zu nah an der Wand stehen).
  • Regelmäßig lüften: Mittels Lüften können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Büroräumen regulieren.
  • Luftentfeuchter nutzen: Mit einem Luftentfeuchter reduzieren Sie die Luftfeuchtigkeit, was der Schimmelbildung vorbeugt


Sind Luftreiniger bei Pollen sinnvoll?


Im Frühjahr und im Sommer herrscht in geschlossenen Räumen in der Regel eine höhere Pollenbelastung. Leiden Ihre Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter an Allergien, stellen Luftreiniger mit HEPA-Filtern eine geeignete Maßnahme dar. Sie filtern Pollen und Allergene aus der Luft und lindern somit Symptome. Damit der Luftreiniger langfristig Wirkung zeigt, sollten Sie den Filter regelmäßig wechseln (circa alle sechs Monate).


Sind Luftreiniger bei Hausstaub sinnvoll?


Circa 10 Prozent der Deutschen sind von einer Hausstaub- bzw. einer Milben-Allergie betroffen. Sie reagieren allergisch auf Eiweiße, die sich im Kot der winzigen kleinen Milben befinden. Das führt zu Kopfschmerzen sowie Reizhusten und kann im schlimmsten Fall Asthma verursachen.

Luftreiniger filtern den Staub, der über die Luft transportiert wird. Das kann Symptomen bei Personen mit Hausstauballergien vorbeugen. Jedoch ist es mindestens genauso wichtig, dass Sie Ihre Büroräume regelmäßig wischen und reinigen, da sich der Staub auf Oberflächen sammelt.


Sind Luftreiniger bei Feinstaub sinnvoll?


Feinstaubbelastungen sind in der Stadt bzw. in Ballungsräumen sowie in Industrieumgebungen besonders hoch. Sie entstehen bei Verbrennungsprozessen und verursachen Atemwegs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders die Feinstaubbelastung in geschlossenen Räumen ist auf Dauer gesundheitsschädigend.

Hier sind Luftreiniger mit HEPA-Filtern (Klasse H13 und H14) besonders empfehlenswert. Ihre Filtersysteme verbessern die Luftqualität erheblich, sie beseitigen Feinstaub bis zu 50 Prozent. Gegen Abgase (wie Stickstoffoxide) sind sie jedoch ineffizient. Hier hilft zusätzliches Lüften.


Schützen Luftreiniger vor Viren und Bakterien?


Luftreiniger können die Konzentration von Viren und Bakterien in der Luft entscheidend senken. Sie reduzieren die Anzahl der Aerosole in der Luft, über die Viren und Bakterien transportiert werden. Für ein effektives Wirken sind Luftreiniger mit HEPA-Filter ab Klasse H13 notwendig.

Aber auch hier gilt: Zusätzlich sollten Sie Ihre Büroräume regelmäßig lüften und reinigen bzw. desinfizieren.

Sonderfall Corona: Auch wenn die Pandemie beendet ist, stellt Covid-19 immer noch eine laufende Infektionsgefahr dar. Um die Corona-Gefahr in Ihrem Raum einzudämmen, benötigen Sie Luftreiniger mit HEPA-Filter Klasse H13 und eine Leistung eines dreifachen Luftdurchsatzes pro Stunde.

Ein Luftdurchsatz bedeutet, dass der Luftreiniger in der Lage ist, das gesamte Luftvolumen des Raumes dreimal in einer Stunde umzuwälzen. Hat der Raum etwa ein Volumen von 50m³, benötigt der Luftreiniger also eine Leistung von 150 m³/h – so gibt es der Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V. an.


Worauf muss ich beim Kauf eines Luftreinigers achten?


Luftreiniger bieten unterschiedliche Größen und Leistungen. Achten Sie beim Kauf für Ihre Büroräume auf folgende Faktoren:

  • Raumgröße und CADR-Wert: Prüfen Sie, ob der Luftreiniger der Größe Ihrer Büroräume gerecht wird. CADR (Clean Air Delivery Rate) gibt an, wie schnell das Gerät die Luft reinigen kann. Ein höherer CADR-Wert ist bei größeren Räumen erforderlich.
  • Geräuschpegel: Luftreiniger im Betrieb machen Lärm. Achten Sie darauf, dass der Geräuschpegel im Rahmen bleibt und nicht von der Arbeit ablenkt – 15 bis 30 Dezibel sind hierbei optimal.
  • Filter und Wartung: Wählen Sie Geräte mit HEPA- oder True HEPA-Filtern der Klasse H13 oder H14, um bis zu 99 Prozent aller Luftverschmutzungen zu beseitigen. Berücksichtigen Sie Herstellerangaben, in welchem Abstand Filter gewechselt werden müssen.
  • Reinigung: Berücksichtigen Sie Herstellerempfehlungen zur Reinigung. Wasserrückstände im Luftreiniger können nach geraumer Zeit selbst zur Quelle von Bakterien werden.
  • Zusatzfunktionen: Luftreiniger können beispielsweise zusätzlich über Funktionen zur Luftbefeuchtung oder Luftentfeuchtung verfügen. Zudem können Modelle mit Sensorik automatisiert arbeiten oder Geräte mit eigener App komfortabel gesteuert werden. Einige Luftreiniger besitzen Aktivkohlefilter für einen angenehmen Geruch.


Fazit:


Luftreiniger stellen eine wertvolle Ergänzung zu den wichtigen Maßnahmen für eine gesunde Raumluft dar. Dazu zählen: regelmäßige Reinigung, Desinfektion, ausreichendes Lüften und die Regulierung der Luftfeuchtigkeit.

Per se sorgen Luftreiniger für ein höheres Wohlbefinden und steigern die Produktivität. Insbesondere für Mitarbeitende mit Allergien oder Asthma sind sie sinnvoll, da Luftentfeuchter deren Symptome bekämpfen. Befinden sich Ihre Büroräume darüber hinaus in Ballungszentren oder in der Nähe von Industriegebieten, sollten Sie aufgrund der Feinstaubbelastung ebenfalls Luftreiniger in Erwägung ziehen.